Life Music – Graz klingt! : 5-Kanal Soundinstallation mit Video – Konzept


Musikalische Transformation nach John Conway's »Game of Life«.

0. Projektablauf
Für diese Arbeit wurde vom Institut für Elektronische Musik und Akustik der Kunstuniversität Graz der Kompositionsauftrag erteilt. Weiters wurde sie vom Fonds SKE/Austro Mechana unterstützt. Die Erstaufführung im CUBE des IEM Graz hat am 8. März 2005 stattgefunden.

1. Zusammenfassung
Life Music benutzt Conway’s »Game of Life« (zellulärer Automat) zur Strukturierung von Klangmaterial. Der Zellenraster des »Game of Life« wird einerseits über den Grazer Stadtplan gelegt, andererseits auf die Lautsprechern des Cube projiziert. Die Weiterentwicklung der Muster des »Game of Life« bestimmt Auswahl, Lautstärke und Bewegung des Klanges.

2. »Game of Life«
Bei Life Music wird ein Raster von 21 x 21 Zellen verwendet, deren Ränder identisch (verbunden) sind – eine Figur, die links die Außengrenze überschreitet, kommt dabei von rechts wieder aufs Spielfeld.

3. Stadtplan Graz
Er wird in 7 x 7 Feldern eingeteilt, wobei jedes Feld einem Raster von 3 x 3 »Game of Life« – Feldern entspricht. Aus jedem der 49 gewonnenen Felder wird ein maximal 10-sekündiges Sample gewonnen (arbiträr vor Ort aufgezeichnet).

4. Cube
Auch der Cube erhält einen 7 x 7 – Raster; gesamt werden also 49 Lautsprecher benutzt, wobei jedem Lautsprecher fix ein Sample zugeordnet ist, das der topographischen Position entspricht. Die Lautstärke der Samples wird durch die Belegung der, in jedem Rasterfeld enthaltenen, 3 x 3 Matrix gewonnen: kein Feld besetzt = Lautstärke 0, 1–9 Felder besetzt repräsentieren neun Lautstärkestufen von leise bis laut.

5. Ablauf
Der Ablauf der geplanten »Szenen« wird gespeichert und simultan zu einer Projektion der grafischen Darstellung abgerufen. Aus einer Abfolge von Szenen entsteht ein 30 Minuten langes Klangenvironment.

6. Literatur
»Wheels, Life and Other Mathematical Amusements« by Martin Gardner. Freeman & Company, 1983.

»Cellular Automata Machines« by Tommaso Toffoli and Norman Margolus. MIT Press, 1987.

7. Literatur im Internet
www.math.ucdavis.edu/~dean/life.html
wwwhomes.uni-bielefeld.de/achim/gol.html
www.canb.auug.org.au/~dbell/
www.trevorrow.com/lifelab/index.html
www.abarnett.demon.co.uk/life/index.html
psoup.math.wisc.edu/kitchen.html
www.radicaleye.com/lifepage/
www.ics.uci.edu/~eppstein/ca/
fano.ics.uci.edu/ca/
entropymine.com/jason/life/
www.argentum.freeserve.co.uk/life.htm
home.interserv.com/~mniemiec/lifepage.htm