Die GRUPPE OR-OM und X-tended Art



Die Gruppe Or-Om bildete sich in einer virtuellen Raumzeit – also unabhängig von der historischen Entwicklung der betroffenen Gesellschaften in Europa und den übrigen Kontinenten und ungebunden von den Ausprägungen des etablierten Kunstbetriebes als virtuelles Aktionsfeld. Die einzelnen Persönlichkeiten können daher an verschiedenen Punkten der üblichen Raumzeitentwicklung auftreten, sie wirken zeitübergreifend und zeitunabhängig und sind nur insoweit an die historischen Realitäten der jeweiligen Kunstepochen gebunden, als sie auf deren Begrenzungen, Einseitigkeiten und evolutiven Mängel Bezug nehmen und eine Weiterbildung der Kunst, Wissenschaft und Sozialformationen anregen. Grundsätzlich ist daher die Zahl der Mitglieder der Gruppe unbegrenzt.



Gibt es einen Gründer der Gruppe Or-Om? In gewissem Sinne ja in einem anderen Sinne nein. Die Frage ist ähnlich wie die folgende: Ist Pythagoras der Erfinder des Pythagoräischen Lehrsatzes oder hat er nur etwas gefunden, was schon immer, unabhängig von seiner Persönlichkeit vorhanden war?
Die Grundlagen der Gruppe Or-Om hat zwar ein Philosoph (Karl Christian Friedrich Krause 1781–1832) um 1800 als Erster publiziert http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Christian_Friedrich_Krause, aber er meinte selbst, er habe nur eine von seiner Persönlichkeit unabhängige Grundwissenschaft gefunden, welche in der Menschheit eine neue Ära für Kunst, Wissenschaft und Sozialformen einleitet, die aber unabhängig von dieser Planetenmenschheit immer schon existierte.


Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie 1-3 GRAF+ZYX

Die grundsätzlichen Neuerungen bestehen in der Begründung aller Wissenschaften an und in den Kategorien einer Absoluten und Unendlichen Rationalität und damit der Fundierung einer undogmatischen Metaphysik. Sowohl die Probleme der platonischen Philosophie, die über Neuplatonismus und christlicher Mystik die weitere Entwicklung der Gesellschaften Europas beeinflusste, werden hierbei überwunden. Die skeptisch anthropomorphe Vernunftkritik Kants, die sich als transzendentaler Lingualismus bei Wittgenstein fortsetzt, wird als mangelhafte Zwischenstufe zwischen einem rüden Empirismus (z.B. Logischer Empirismus) und den mangelhaften Bereichen der bisherigen Metaphysik ausgewiesen.

Während sich noch im 20.Jahrhundert die Dominanz der erwähnten Denkschulen und ihrer Derivate feststellen ließ, wobei den Evolutionsgesetzen entsprechend eine postmodernistische Relativierungsstrategie die in ihrer Vielfalt gleichzeitig angebotenen Philosophenschulen im Sinne einer Warenhausideologie als gleichwertige Angebote zu verkaufen suchte (portal.or-om.org/art/Postpostmoderne/tabid/6078/Default.aspx), zeichneten sich doch allmählich in den nächsten Jahrhunderten zunehmend Tendenzen ab, die Grundwissenschaft der von Krause begründeten WESENLEHRE für Wissenschaft, Kunst und vor allem die Veränderung der Gesellschaftsformationen nutzbar zu machen.

Zu den wichtigsten Ansichten der Gruppe Or-Om gehört zweifelsohne ihre Sicht der unendlichen formalen und inhaltlichen Grundlagen der Kunst. Sowohl der Formenkanon, den die Kunst jemals umfassen kann, als auch die theoretisch-konzeptuellen Grundlagen der Kunst, wie Raum und Zeit, Entwicklung, Wachstum und Vergehen usw. beruhen auf einer neuen Basis, welche durch die in den Schriften der Gruppe stets wiederkehrende All-Struktur der Kunst modellartig vorgestellt wird.

Aus den Manifesten der Gruppe OR-OM

Bei ihrer Analyse der Kunstentwicklung im 20.Jahrhundert kommt die Gruppe etwa zu folgenden Ergebnissen.

Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert

Als Grundmotiv über die Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert könnte man den Leitsatz stellen: Erhöhung der Vielfalt und Differenzierung ohne Bezug auf Einheit. »Es gibt keine Einheit, wir sind mit untereinander gleichwertigen, inkompatiblen Richtungen und Ansätzen konfrontiert, eine übergeordnete Instanz zur Ordnung oder gar Harmonisierung und Synthese dieser Strömungen gibt es nicht«. So sagt zumindest die postmoderne Philosophie, die selbst eine Tochter und nicht die Mutter der Moderne ist. Sie gibt uns daher auch keine Anhaltspunkte, die Moderne zu ordnen.

Um dies zu erreichen, müssen wir in der Zukunft Grundlagen finden – oder sollten wir sagen in der Zeitlosigkeit? Dort finden wir die »All-Struktur der Kunst«, der uns auch die Entwicklung der »Moderne« klar macht. Die Kunst hat in dieser All-Struktur Hallen für alle Bereiche, die es auch im Universum gibt und die überhaupt Inhalt der Kunst sein können. In diesen Hallen sind natürlich auch die gesamte bisherige Kunstentwicklung und alle Kunsttätigkeit der Zukunft enthalten.


Wir beginnen unsere Wanderung in der



Halle I – Halle der Natur, Landschaft, alle Naturstoffe, Pflanzen, Tiere, Menschen soweit sie körperlich sind, und die Darstellung dieser Formen.

Halle IIa –.Formen, wo durch geistige Funktionen (Gedanken, Phantasie und Gefühle) Naturgegenstände frei umgestaltet, verändert werden (z.B. Surrealismus, Kubismus usw.). Hier überschneiden sich Geist und Natur.

Halle IIb – Reingeistige Formen ohne Naturbezug, die nicht aus der Natur abstrahiert sind, mit folgenden überwiegenden Eigenschaften: geometrisch, mathematisch, rational, antiphantastisch, antiemotional, antisubjektivistisch. (z.B. Konstruktivismus, de Stijl, geometrische Abstraktion usw.). Natürlich gibt es auch in der Natur eine Vielzahl mathematischer und geometrischer Formungsgesetze, im geistigen Bereich sind diese Gestaltungsmöglichkeiten jedoch wesentlich freier.

Halle IIc – Reingeistige Formen ohne Naturbezug mit folgenden überwiegenden Eigenschaften: spontanistisch, zufallsorientiert, lyrisch, subjektivistisch, emotional, unbewußt. Z.B. lyrische, farbgestische Abstraktion, Abstraktion der genetischen Figuration, semantische Abstraktion, magische Abstraktion.

Halle IId – Konzept – Kunst. Gegenstand der Kunst ist nicht eine Darstellung in Naturstoffen, sondern das im Geist (Bewußtsein) des Künstlers vorhandene Konzept.

Halle III – Metaphysischer Bereich. Dieser ist mit allen anderen Hallen I,II a,b,c,d verbunden, aber nicht jeder Künstler stellt in seiner Arbeit eine Verbindung hiermit her. Die Darstellung des Göttlichen, der Ur-Ideen aller Dinge, der Schönheit usw. kann in Stoffen der Natur, die anderen Menschen sinnlich wahrnehmbar sind, nur symbolisch, gleichnishaft erfolgen! Soweit dies geschieht, liegen folgende Varianten der Sakralkunst, des Kultes oder einer sakralen bzw. metaphysischen oder mystischen Dimension des Kunstwerkes vor:

Halle III verbunden mit I – Darstellung der Körperlichkeit in der Natur, in denen die Schönheit göttlicher Urideen durchscheint (z.B. Griechenland, Renaissance; idealisierte Landschaften, Naturmystik, mythische Thematik soweit nicht bereits in Halle IIa, auch sakrale und mystische Konfigurationen mit Naturbezug in anderen Kulturen usw.).

Halle III verbunden mit IIa – mythologische, kultische, symbolistische Darstellungen von Göttern, Heroen, mystisch visionäre Phantasiegestalten, gesamte sakrale Ornamentik mit Naturformen usw.

Halle III und II,b,c,d – metaphysische, symbolische, religiöse, mystische und sakrale Bezüge in reinen Geistformen, entweder geometrisch »apollonisch« (z.B. auch die gesamte sakrale und kultische Ornamentik und Symbolik ohne Naturbezug) oder spontanistisch, »dionysisch«; schließlich eine sakrale, kultische oder mystische »reine Konzeptkunst« ohne Darstellung in Naturstoffen, etwa in sakraler göttlicher Magie und Mystik, wo nur die Gedanken (Gedankenformen) erzeugt werden, usw.

Was hat die Moderne im 20. Jahrhundert in diesen Hallen der Kunst geleistet? Sie hat vor allem die Bereiche IIa (begrifflich-phantastische Umgestaltung von Naturformen) erweitert, und hat erstmals in der Kunst die Bereiche reiner Geistformen als eigener Kunstrichtungen selbständig und unabhängig erschlossen (Hallen II b,c,d). Immer aber war typisch, dass jeder Künstler überwiegend nur sehr enge Teilbereiche in der All-Struktur entwickelte (Partialität), keiner jedoch alle gleichzeitig erfasste. Vor allem die Verbindungen zur Halle III sind derzeit selten ausgeprägt.


Übergang ins 21. Jahrhundert
Aus http://or-om.org/kunsterweiterung.doc


1.1. DIE NEUESTEN KUNSTERWEITERUNGEN
1.1.1 Intermedia Art nach Thomas Dreher
1.1.1.1 Zwischen Kunst- und Lebensform: Von den Lettristen zu den Situationisten (.pdf)
1.1.1.2 Aktions- und Konzept Kunst
1.1.1.3 Allan Kaprow versus Robert Morris/Ansätze zu einer Kunstgeschichte als Mediengeschichte
1.1.1.4 Performance Art / Performance Art nach 1945: Aktionstheater und Intermedia
1.1.1.5 John Cage und Fluxus (.pdf)
1.1.1.6 »Après John Cage«: Zeit in der Kunst der sechziger Jahre - von Fluxus-Events
zu interaktiven Multi-Monitor-Installationen (.pdf)
1.1.1.7 Valie Export/Peter Weibel/ Multimedial Feminist Art (.pdf)
1.1.1.8 Flatz: Lebenszeichen und gelebter Augenblick
1.1.1.9 Raphael Montañez Ortiz/ Destruktionskunst für und in selbstinstituierender Gesellschaft
1.1.2 Konzeptuelle Kunst
1.1.2.1 Konzeptuelle Kunst in Amerika und England 1963-76/Text
1.1.3 Art&Language
1.1.3.1 Kontextreflexive Kunst im Kunstkontext. Plurifunktionale und mehrschichtige Bild- und Diskursmodelle
1.1.3.2 Art & LanguageUK (1966–72): Maps and Models
1.1.3.3 Art & Language und Luhmanns »Theorie der Beobachtung«: «redescriptions«
1.1.3.4 Art & Language & Hypertext: Blurting, Mapping and Browsing
1.1.4 Vernetzungskünst(l)e(r)/Text
1.1.4.1 Kunstgeschichte der Medienvernetzung
1.1.4.2 »Netzsystem Kunst« als »permanente Konferenz«
1.1.4.3 Netz-Werke
1.1.5 Der Beobachter als Akteur in Happenings und umweltsensitiven Installationen/Eine kleine Geschichte der re- & interaktiven Kunst
1.1.5.1 Multilokale Zwei-Weg-Kommunikation
1.1.5.2»System-zu-System-Beziehungen«
1.1.5.2.1 »Spielregelspieler«
1.1.6 Gesellschaftliche Veränderungen durch das Internet
1.1.7 Kunst und Internet
1.1.7.1 Netzkunst
1.1.7.2 Kunst im Netz und mit dem Netzwerk
1.1.8 Sparten von Netzkunst
1.1.8.1 Analog und digital
1.1.8.2 Gesellschaftsveränderung
1.1.8.3 Virtuelle Persönlichkeiten
1.1.8.4 Entwicklungen
1.1.8.4.1 Rezeption und Globalisierung
1.1.8.4.2 Deutschsprachiger Raum
1.1.8.4.3 Aufmerksamkeit-Limitierung-Wert Webseiten
1.1.8.4.4 Online Literatur und Materialien
1.1.9 NetArt: Theorie
1.1.9.1 Webness und (Post-)Avantgarde
1.1.9.2 NetArt-Typologie der Interaktion nach Thomas Dreher
1.1.9.3 Medienformen
1.1.9.4 Schichtung und Verflechtung
1.1.9.5 NetArt versus Kunstbetrieb
1.1.9.6 Indices für Medienkombinationen
1.1.9.7 NetArt/Netzkunst (Detailuntersuchungen)

Diese Untersuchung zeichnet präzise die Erweiterungen der Kunst vor allem im Bereich Kunst und Lebensform, Aktionismus, Konzeptualismus, Lingualismus und Kommunikationismus nach. Schließlich behandelt sie die gesellschaftlichen und künstlerischen Erweiterungen durch das Internet und schildert die Extensions der Kunst durch die NetArt. Das Inhaltsverzeichnis gibt einen ersten Überblick. Die Gruppe Or-Om reflektiert diese Entwicklungen kritisch im Rahmen ihrer evolutiven Perspektiven. Auch diese Erweiterungen überschreiten in der Regel nicht bestimmte Teilbereiche in der All-Struktur der Kunst, sie erschließen lediglich neue oft parallele Partialwelten (Second-Life Modulationen).Die Kunst hat im Rahmen der Entwicklung aller möglichen Teilbereiche in der All-Struktur neue Bereiche erschlossen, über bestimmte Limitierungen kommen aber auch diese Extensionen nicht hinaus. Die Postmoderne versucht die Vielzahl der Ansätze, Positionen, Überschneidungen, Inkommensurabilitäten und Inkompatibilitäten der hybriden Kunsterweiterungen und –Mischungen mit dem »Totalitarismus der Pluralität« zu verwalten. Dies wird unter portal.or-om.org/art/Postpostmoderne/tabid/6078/Default.aspx kritisiert.Nach Ansicht der Gruppe Or-Om erfordert die nächste Kunsterweiterung vor allem eine Überschreitung der Partialfelder, das Vordringen zu den unendlichen und unbedingten Ur-Bereichen der Absoluten Rationalität und eine:

a) Deduktive, ableitende Neubegründung der Kunst sowie

b) eine Allharmonisierung und Allsynthese aller bisher erarbeiteten Formen und Inhalte in allen Teilbereichen der All-Struktur. Zu beachten ist, dass der Begriff »Synthese« hier nicht eine eklektizistische, mischende oder postmoderne Nebeneinandersetzung bisheriger Theorieansätze meint, auch dies ein Schritt der Evolution, sondern eine Deduktive Synthese, die sich aus einer Ableitung aller endlichen Formen aus der Unendlichen Vernunft ergibt.
http://or-om.org/omkunst.htm

Vortrag

Samstag, 27. Oktober 2007
16.30 bis 18.00 Uhr

Gruppe Or-Om

Wie weit kann  Kunst erweitert werden?
Vortrag mit Screening
Eine erweiterte Power-Point-Präsentation zur Evolution der Kunst
In nicht logisch-linearer Weise werden die Erweiterungen der Kunst in Vergangenheit, Gegenwart und in den nächsten tausend Jahren skizziert. Grundlage bilden die Evolutionstheoreme der Gruppe Or-Om, die hier kurz angedeutet werden.

Vortrag - online
Kunsterweiterung.doc

Vortrag – Snapshots

Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX
Vortrag der Gruppe Or-Om © Fotografie GRAF+ZYX